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Vogeljagd – wann ist sie erlaubt? -

Für die einen ist es Freizeitbeschäftigung, für andere Tradition, Jäger tun es zur Bestandsminimierung. Das Jagen von Vögeln unterliegt verschiedenen Vorschriften und ist für viele Vogelarten sogar verboten. Hier ein Überblick zur Vogeljagd, was in Deutschland erlaubt oder verboten ist.

Wer darf überhaupt auf die Jagd gehen?

Eine übermäßige Population von Vögeln in der Stadt kann der Grund sein, warum diese bejagt werden. Jäger, die eine gültige Jagderlaubnis haben, jagen meist mit Schusswaffen, selten mit Fallen aus verschiedenen Gründen und nur zu den gesetzlich festgelegten Zeiten (Jagdzeit). Jäger mit Jagdschein dürfen allerdings nicht alle Arten jagen.

Verbotene Vogeljagd – Wilderei und Handel

Vogelfänger (z. B. Tierhändler), die Vögel in der Natur fangen, sei es für den Verkauf oder für das Halten in der Wohnung, begehen eine Straftat. Ebenso wie Wilderer, die ohne Jagdschein auf die Vogeljagd gehen – egal, um welche Art es sich handelt. Für beide Straftaten können wegen des Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz bzw. das Tierschutzgesetz empfindliche Bußgelder oder sogar Haftstrafen drohen. Es gibt außerdem Tierhändler, die Vögel fangen, die als Käfigvögel begehrt sind, etwa der Stieglitz oder der Dompfaff (Gimpel). Drosseln oder Wachteln, aber auch Greifvögel wie Habicht und Adler sind durch die illegale Jagd ebenfalls bedroht. In manchen europäischen Ländern landen Singvögel auf der Speisekarte, andere werden präpariert und ausgestellt oder in einer Privathaltung versteckt.

Stare, Tauben, und Rabenvögel – den Landwirten ein Dorn im Auge

Manche Vogelarten haben es auf die Früchte, das Saatgut oder auf freilaufende Hühner von Landwirten abgesehen. Um diese zu schützen, greifen Landwirte in ihrer Verzweiflung manchmal zum Gewehr oder machen enormen Druck bei den Behörden, weil sie sich in ihrer Existenzgrundlage gefährdet sehen. Ausnahmen gibt es in diesen Fällen nicht, auch wenn es ärgerlich für Landwirte ist. Erlaubt sind lediglich Vogelscheuchen oder sich bewegende Vogelattrappen, um Vögel von den Feldern und Plantagen zu vertreiben.

Vogelfang im Sinne der Wissenschaft

Auch Wissenschaftler fangen Vögel, allerdings in der Regel nur kurz, um Daten über die Tiere zu sammeln. Biologen oder Ornithologen verwenden dabei sanfte Methoden, etwa die wissenschaftliche Vogelberingung, um Populationen und deren Verbreitung sowie Verhalten zu erforschen. Dadurch lässt sich feststellen, in welchen Revieren Vögel brüten, welche Routen manche Arten zur Überwinterung zurücklegen und welche Verhaltensweisen sie sonst noch an den Tag legen. Immer im Fokus steht der Schutz der Art, der umso zielgerichteter erfolgen kann, je besser der Mensch über die Gewohnheiten der Tiere Bescheid weiß. Natürlich dürfen ausschließlich fachkundige Personen mit behördlicher Genehmigung Vögel fangen und beringen sowie die gesammelten Daten wissenschaftlich auswerten.

Was sagt der Gesetzgeber?

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Vogelfang stehen im Bundesnaturschutzgesetz. Hier ist festgelegt, dass alle einheimischen Vogelarten unter Naturschutz stehen. Lediglich einige Arten davon dürfen nach dem Bundesjagdgesetz zu bestimmten Zeiten durch behördlich genehmigte Personen gejagt werden. Etwa Rebhühner, Fasane, Enten, Gänse und Möwen. Greifvögel und andere Arten unterliegen hingegen aufgrund der EU-Vogelschutzrichtlinie dem ganzjährigen Schutz.

Beispiel: Krähenjagd

Krähen werden zur Reduzierung von lokalen Überpopulationen gezielt gejagt, wenn andere Maßnahmen nicht greifen. Allerdings ist das nur zu bestimmten Zeiten und mit Genehmigung sowie durch einen fachkundigen Jäger erlaubt. Vögel wie Raben, Saatkrähen, Dohlen und auch Alpendohlen unterliegen dagegen dem Naturschutz – die Jagd ist daher strengstens verboten.

Bildnachweis: Nav Photography / Enes Beydilli / Gary Bendig

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