Worauf bei Kauf und Verwendung von Nachtsichtgeräten zu achten ist -

Worauf bei Kauf und Verwendung von Nachtsichtgeräten zu achten ist im Jagd & Forst Shop

Ein großes Problem vieler Jäger: In der Nacht sehen sie wenig bis gar nichts. Dabei lässt sich Schwarzwild vor allem bei völliger Dunkelheit jagen. Hier sollen hochwertige Nachtsichtgeräte Abhilfe schaffen. Das Angebot ist groß, viele Hersteller bieten modernste Nachtsichttechnik an. Worauf müssen Jäger achten, wenn sie sich ein Nachtsichtgerät für die Jagd anschaffen möchten? Diese 5 Tipps geben erste Anhaltspunkte.

1. Die rechtliche Situation bedenken

Zunächst ist eines wichtig: In Deutschland ist nicht jedes Nachtsichtgerät legal. Die einzelnen Jagdgesetze in Deutschland regeln, welche Technik bei Nacht Verwendung finden darf. Ganz klar ist, dass Geräte, die sich zur Nachtsicht eignen, nicht in Verbindung mit einer Waffe genutzt werden dürfen. Sogenannte Nachtzielgeräte, die auf Gewehre und andere Waffen aufgebracht werden, sind demnach untersagt. Sie könnten zum gezielten Schießen von Wild verwendet werden. Der Gesetzgeber erlaubt dieses Vorgehen nicht. Um Wild nachts zu beobachten, ist Nachtsicht- und Wärmebildtechnik jedoch erlaubt. Das heißt, sie kann unterstützend eingesetzt werden, um die Jagd bei Nacht zu erleichtern.

Eine weitere Regelung ist, dass noch lange nicht jedes Wild nachts gejagt werden darf. Wer gegen Paragraph 19, Absatz 1 Ziffer 4 des Bundesjagdgesetzes verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Laut diesem Gesetz darf nachts ausschließlich Schwarzwild gejagt werden. Zeitlich ist die Jagd zudem begrenzt: Die Jagd ist erlaubt in der Zeit zwischen eineinhalb Stunden nach Sonnenuntergang bis maximal eineinhalb Stunden vor Sonnenaufgang. Verantwortungsbewusste Jäger halten sich an die Gesetze und können gleichzeitig viel Freude an der Jagd haben.

2. Auf Qualität achten – den richtigen Händler auswählen

Wenn klar ist, welche Art von Nachtsichttechnik überhaupt legal ist, grenzt das die Anzahl der Hersteller bereits ein. Gleichzeitig gibt es so viele Shops und Hersteller auf dem Markt, dass die Auswahl nach wie vor schwerfällt. Grundsätzlich sind Nachtsichtgeräte recht preisintensiv. Sie arbeiten mit moderner Technik, die in überraschend kleinen Geräten steckt. Manche Jäger greifen daher auf besonders günstige Modelle zurück, nicht wissend, dass diese oft qualitativ minderwertig sind. Sinnvoller ist es, einmal auf ein hochwertiges Gerät zu sparen und dann zu investieren. Denn wer zu günstig kauft, muss das Gerät häufig binnen kürzester Zeit ersetzen.

Bei der Wahl eines Händlers legen Jäger vor allem Wert darauf, dass qualitativ hochwertige Produkte angeboten werden. Der Onlineshop BRIKS CS bietet ausschließlich Geräte an, die von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Jagdbetrieb getestet wurden. So können die Betreiber sicherstellen, dass Kunden Produkte kaufen, die wirklich funktionieren. Bei einem guten Händler können Käufer sich auf einen kundenorientierten Service verlassen, sodass sie auch bei Problemen gut beraten sind.

Bereits einige Zeit vor Sonnenaufgang ist die Jagd beendet. Die Tiere ziehen sich zurück und der Jäger verlässt den Hochsitz.

3. Die Technik dahinter kennen und verstehen

Natürlich gibt es zahlreiche verschiedene Varianten von Nachtsichtgeräten. Wie bei allen technischen Dingen ist es auch hier so, dass die Technik stets weiterentwickelt und verbessert wird. Klassische Nachtsichtgeräte arbeiten als Restlichtverstärker, das heißt, sie verstärken verbliebenes Infrarotlicht um ein Vielfaches. Als Alternative gibt es die so genannte ONYX black/white Nachtsichttechnik. Hier wird das Bild nicht in den bekannten grünlichen Farbtönen widergegeben, sondern in kontrastierendem Schwarz und Weiß.

Ein Nachtsichtgerät besteht in jedem Fall aus einem Objektiv, der Bildverstärkerröhre, einer Stromquelle und dem Okular. Das Restlicht wird dabei vom Objekt (beispielsweise dem Wild) abgestrahlt. Es gelangt dann durch das Objektiv des Geräts auf eine Platte mit einer Kathode. Es entsteht ein klares Abbild des Objekts in der Bildverstärkerröhre. Nachdem das Bild verstärkt wird, gelangt es auf den Bildschirm, von dem aus es durch das Okular zum Beobachter gelangt. All dies passiert so schnell, dass ein zeitgleiches Abbild entsteht.

Die Qualität eines Nachtsichtgeräts wird anhand der Bildverstärkerröhre bestimmt. Es gibt Röhren in verschiedenen Generationen:

Nicht immer ist die Verwendung einer Gen. III-Röhre notwendig, wenngleich die Bundeswehr selbstverständlich auf diese Technik setzt. Wichtig ist, dass das Nachtsichtgerät für die eigene Umgebung ausreicht und das Bild genau genug widergeben kann.

4. Nachtsichtbrille und Nachtlichtgeräte für Brillenträger

Um Nachtsichtgeräte tatsächlich während der Jagd verwenden zu können, ist es ratsam, auf Modelle zurückzugreifen, bei denen der Jäger die Hände freihat. Für Brillenträger eignen sich vor allem Modelle mit großzügig konstruierten Okularen. Diese ermöglichen es, mit Brille durch das Gerät zu schauen. Viele Nachtsichtgeräte verfügen darüber hinaus über einen sogenannten Dioptrienausgleich, sodass sich das Bild auch ohne Brille scharfstellen lässt.

Etwas praktischer sind Nachtsichtbrillen, die sich, wie eine klassische Brille, aufsetzen lassen. Oft werden diese Modelle mit einer Kopfhalterung geschlossen, sodass der Jäger beide Hände freihat, um beispielsweise das Gewehr zu halten. Meist haben Nachtsichtbrillen zwei Okulare für beide Augen. Um Wild dann tatsächlich zu schießen, muss die Brille wiederum abgesetzt werden. Empfehlenswert sind deshalb, gerade während der Jagdsaison selbst, monokulare Nachtsichtgeräte zu verwenden.

Hier sieht der Jäger lediglich mit einem Auge durch das Gerät. So kann das andere Auge sich einerseits an die dunklen Lichtverhältnisse gewöhnen und andererseits durch das Zielfernrohr der Waffe sehen. Pupillen weiten sich in der Dunkelheit und können nun das Restlicht besser nutzen, um die Umgebung wahrzunehmen. Wer zunächst mit beiden Augen durch das Nachtsichtgerät schaut und dann durch das Zielfernrohr schauen will, benötigt zu viel Zeit, in der das Wild sich wieder weiterbewegen kann. Ein Nachtsichtgerät mit monokular hilft dabei, keine Zeit zu verlieren, sodass die Jagd insgesamt erfolgreicher verlaufen kann.

Sowohl bei klassischen Brillen als auch bei monokularen Geräten sollte das Okular gummiert sein. Sonst dringt gegebenenfalls zu viel Licht aus dem Gerät nach außen und könnte das Wild verscheuchen.

Die einzigen Tiere, die in Deutschland legal bei Nacht gejagt werden dürfen, sind Schwarzwild. Wer gegen die Gesetze verstößt, muss mit teuren Bußgeldern rechnen.

5. Restlicht verstärken oder mit Wärmebild arbeiten?

Wie bereits oben beschrieben, verstärken klassische Nachtsichtgeräte das Restlicht der Umgebung, um Gegenstände und Tiere sichtbar zu machen. Daneben gibt es eine zweite Variante, die anders funktioniert und ein anderes Bild sichtbar macht: Wärmebildkameras. Im Gegensatz zu den Restlichtverstärkern sind sie teurer und finden deshalb nicht ganz so häufig Anwendung. Auf der anderen Seite liefern sie ein weitaus genaueres Bild und können Tiere noch besser sichtbar machen als normale Nachtsichtgeräte.

Die Funktionsweise von Wärmebildkameras basiert auf dem Strahlenspektrum des Gegenstandes, der beobachtet wird. Die Kamera kann die Temperatur sichtbar machen und so die einzelnen Tiere und Dinge optisch voneinander abheben. Ein Tier hat eine weitaus höhere Körpertemperatur als seine Umgebung und wird so deutlich sichtbar. So ist auch die Nachsuche bei einem erlegten Wildtier unproblematisch, weil das Tier durch die Wärmebildkamera deutlich zu erkennen ist.

Für Anfänger eignet sich grundsätzlich eine Wärmebildkamera besser als ein Restlichtverstärker, weil die Bildauswertung hier deutlich vereinfacht ist. Um mit einem Restlichtverstärker arbeiten zu können, ist viel Übung erforderlich. Wer also das Geld für eine Wärmebildkamera übrig hat, sollte sich diese Investition gut überlegen, um seine Nachtjagd zu vereinfachen.

Bilder:
Abb. 1: Pixabay.com © Peggychoucair (CC0 Creative Commons)
Abb. 2: Pixabay.com © unitea (CC0 Creative Commons)
Abb. 3: Pixabay.com © Nennieinszweidrei (CC0 Creative Commons)

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