13.09.2023 Pressemitteilung - Deutsche Wildtier Stiftung
Sie nutzen geomagnetische Landkarten, den Stand von Himmelskörpern und Landmarken, um ihren Weg zu finden
Es ist soweit: Die Zugvögel sind unterwegs. Zweimal im Jahr legenunzählige Vögel Tausende von Kilometern rund um den Erdball zurück. Jetzt geht es RichtungWinterquartier – und im Frühjahr zurück ins Brutgebiet. Dabei sind Orientierung und Navigation derZugvögel ein komplexes Gefüge. Viele Faktoren greifen ineinander, damit die Vögel nicht vom Wegabkommen. Angeborene Mechanismen und erworbene Lernprozesse sind eng miteinander verwoben. Denn die Vögel nutzen beispielsweise einen inneren Magnetkompass.
Sie haben damit sozusageneine eigene geomagnetische Landkarte, um den Kurs zu halten. Je nachdem, ob sie nachts fliegen –so wie Kuckuck, Nachtigall oder Rotkehlchen – oder tagsüber – so wie Kranich, Weißstorch und Star –richten sie sich zusätzlich nach dem Stand der Sterne oder der Sonne. Mit solchen Raffinessenausgestattet, finden Zugvögel jedes Jahr ihre Rastgebiete wieder: etwa den Galenbecker See und das250 Quadratkilometer große Niedermoor Friedländer Große Wiese nahe des Guts Klepelshagen derDeutschen Wildtier Stiftung in Mecklenburg-Vorpommern. Tausende Kraniche, Gänse und Entenfuttern sich dort an Grünpflanzen wie auch an Kleinlebewesen satt und nutzen den See als sicherenSchlafplatz.
Erfahrene Vielflieger erkennen aus der Luft auch Landmarken wie Flüsse oder Gebirgszüge, an denensie sich orientieren, um bei starkem Wind nicht vom Weg abzukommen. „Zugvögel müssen sich anWindstärke und Windrichtung anpassen – wer das gut kann, hat Vorteile“, sagt Lea-Carina Mendel,Ornithologin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Eine Studie mit besenderten Küstenseeschwalbenzeigte, dass Brutpopulationen derselben Art an unterschiedlichen Orten unterschiedlicheVerhaltensweisen aufwiesen. So nutzten Seeschwalben aus Spitzbergen auf ihrer Route denstärkeren Rücken- und Seitenwind, ließen sich vom Wind treiben und flogen auf ihrem Weg in dieAntarktis längere Wege über den offenen Ozean als ihre Verwandten aus den Niederlanden. Dieblieben enger an der Küstenlinie Afrikas, weil die Windstärke dort geringer war. „Forscher gehendavon aus, dass die Seeschwalben aus Spitzbergen künftig auf klimatisch bedingteWindveränderungen besser reagieren als ihre Artgenossen von der Nordseeküste – denn sie habenbereits Erfahrungen sammeln können“, sagt Mendel.
Ob, wann und wohin ein Vogel zieht, ist zum großen Teil genetisch festgelegt – das habenUntersuchungen gezeigt: Grasmücken, die in Volieren lebten, schlugen im Frühjahr und Herbst mitden Flügeln und bewegten sich in eine Richtung, die ihrer natürlichen Zugrichtung entsprach.Dennoch gibt es Vögel, die ihre Zugroute erst erlernen müssen. Im Falle der Waldrappe aus demProjekt des Waldrappteams Conservation & Research übernehmen die Flugausbildung sogarMenschen: 35 von Hand aufgezogene Waldrappe aus dem Tierpark Rosegg in Kärnten prägen sich indiesem Jahr erstmalig die rund 2 300 Kilometer lange Flugstrecke nach Andalusien ein. Dies gelingtihnen mithilfe der beiden menschlichen Zieheltern, auf die sie geprägt sind und die ihnen alsKopilotinnen in zwei Ultraleichtflugzeugen vorausfliegen. Spätestens mit Eintritt der Geschlechtsreifekehren die Vögel dann selbstständig in ihre Brutgebiete zurück. Die Deutsche Wildtier Stiftungunterstützt das Projekt mit GPS-Sendern. Mit ihnen kann der Zug der Waldrappe genau dokumentiertwerden.
Der bestmögliche Abflugtermin der Zugvögel hängt von den Faktoren Tageslänge, Temperatur und Wetterab. Und während Gänse auf ihrem langen Weg in geordneter V-Formation gemeinsam fliegen, verlässtein junger Schreiadler das Nest Richtung Afrika allein. Viele Gefahren muss er auf seinen rund 10 000Flugkilometern bewältigen – aber das ist eine andere Geschichte.Tipp: Mit der App Animal Tracker (https://www.icarus.mpg.de/4331/animal-tracker-app) kann man dieFlugrouten der Waldrappe und vieler anderer Arten verfolgen und selbst Zugvogelbeobachtungenmelden.
Zum Original-Beitrag: Die faszinierenden Fähigkeiten der Zugvögel
13.09.2023 Pressemitteilung - Deutsche Wildtier Stiftung
Das Copyright für Text-/ und Bildmaterial liegt beim genannten Original-Herausgeber.
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