Erste Erfolge zu verzeichnen!

19.01.2024 Pressemitteilung - Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Mitteilung an die Jägerinnen und Jäger auf Minister Dr. Backhaus Zugeständnisse an die Landesjägerschaft.
Liebe Jägerinnen und Jäger,
wir möchten Ihnen zunächst für Ihren Einsatz und Ihre Begeisterung für das Wild und die bodenständige Jagd in Mecklenburg-Vorpommern danken. Sie sind das Fundament und der Rückhalt unserer Tätigkeit, ohne Ihre Unterstützung können wir nichts bewegen. Die ersten kleinen Früchte des jüngsten Auftretens der Landesjägerschaft scheinen nunmehr zu reifen. Das sollte für uns Ansporn sein, die Bemühungen um noch mehr Professionalität und Gestaltungskraft in unserem Verband fortzusetzen.

Auf der Sitzung des Agrarausschusses ist Herr Dr. Backhaus von seinem ursprünglichen Entwurf eines ungedeckelten Mindestabschuss des Rot-, Dam- und Muffelwilds abgerückt. Jetzt soll die Altersklasse II wie bisher von den Hegegemeinschaften geplant werden. Ein ungedeckelter, alle Altersklassen übergreifender Abschuss wäre damit vom Tisch! In den Altersklassen 0 und I soll ein Überschreiten des Plans unter den im Gesetz benannten Voraussetzungen ermöglicht werden. Das entspricht faktisch der - unter verantwortungsvoller Begleitung der Hegegemeinschaften - ausgeübten Praxis in den bisherigen Bestandsabbaugebieten.

Wir gehen davon aus, dass manche Revierinhaber und Hegegemeinschaften nicht glücklich mit der Sachlage beim "Mindestabschuss" sind. Auch für uns zeigen sich hier immer noch deutliche Risiken: Werden die Altersklassen 0 und I stark übernutzt, so altern zunächst die Bestände und dünnen schließlich doch aus. Zum Ausschluss dieses Szenarios empfehlen wir den Parlamentariern weiterhin dringend - vor dem Hintergrund des zu wahrenden internationalen Artenschutzrechtes - die Überschreitung des Mindestabschusses auf 20 % zu deckeln.

In jedem Fall wird ein Monitoring der Bestandsentwicklung benötigt, um den realen Effekt der Regelung zu überprüfen und gegensteuern zu können. Anscheinend sieht das der Landwirtschaftsminister laut seiner Ankündigung ebenso.

Besonders die Hegegemeinschaften vor Ort werden bei der Abschussplanung gefordert sein, auf den gesunden ausgewogenen Wildbestand – unter Beachtung des zunehmenden Wolfsdrucks - zu achten und zu einem vernünftigen Abschuss in der Jugendklasse, gemäß Wildbewirtschaftungsrichtlinie, zu motivieren. Ein übergreifender Schulterschluss der Hegegemeinschaften könnte dabei eine hilfreiche Option sein, diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen. Es ist nunmehr ein herausgehobenes Anliegen des Präsidiums des LJV, die wichtige Arbeit der Hegegemeinschaften zu stärken. Dazu werden wir uns mit dem Dachverband der Hegegemeinschaften in Mecklenburg-Vorpommern abstimmen und uns an die Hegegemeinschaften wenden, wie aus Sicht des Dachverbandes und der Hegegemeinschaften eine Unterstützung durch den LJV e.V. am besten erfolgen könnte.

Die Mindestjagdpachtzeit soll nicht auf sechs, sondern auf neun Jahre abgesenkt werden. Das entspricht der Maßgabe des Bundesjagdgesetzes. Denken Sie bitte daran, dass es sich um Mindestpachtzeiten handelt, die in jedem Jagdpachtvertrag beliebig nach oben ausgedehnt werden können. Es bleibt Ihnen unbenommen, auch weiterhin Verträge mit 12 oder 20 Jahren Laufzeit zu schließen.

Die Nachtjagd auf Rehwild bleibt verboten ebenso wie die Verwendung von Nachtzieltechnik außerhalb der Schwarz- und Raubwildjagd. Der jagdliche Einsatz der Drohne wird untersagt Damit konnten sich die vehementen - wildbiologisch kontraproduktiven - Forderungen einiger wildfeindlicher Verbände nicht durchsetzen.

Zum völlig unsinnigen Verbot der Totschlagfalle außerhalb von Natura-2000-Gebieten sollen innerhalb des Parlaments noch Änderungvorschläge erfolgen. Wir werden diese Initiativen medial begleiten, denn die beabsichtigte Regelung ist schlicht verfassungswidrig. Ein wirksamer Bodenbrüterschutz ist und bleibt eine Kernforderung von uns!

Am Einvernehmensprinzip bei Entscheidungen über die Jagdabgabe halten wir fest. Auch dazu werden wir mit angemessenen Aktionen weiterhin für unsere Auffassung werben.

Der jetzige Stand ist ein Hoffnungsschimmer, es liegt aber noch ein langer Weg vor uns. Seien Sie sicher, dass das Präsidium mit Ihrer Unterstützung an unseren Positionen festhält und diese fortgesetzt in das parlamentarische Verfahren einbringt.

Mit einem herzlichen Weidmannsheil,
Ihr Florian Asche
für das Präsidium

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